Djamila geht in die 10. Klasse des Friedrich-Wilhelm-Gymnasiums in Köln. Im Januar hat sie ein dreiwöchiges Schülerpraktikum bei Bareos gemacht – und nicht nur einiges gelernt, sondern auch bleibenden Eindruck hinterlassen. Im Interview hat sie mir erzählt, wie das Schülerpraktikum bei Bareos war, was sie in den zwei Wochen erlebt hat und wie sie selbst zur Open-Source-Backup-Lösung beitragen konnte.
Schülerpraktika in Zeiten der Pandemie – geht das eigentlich? Kann man die Arbeit in einer IT-Firma überhaupt kennenlernen, ohne ins Büro zu gehen? Und ob! Djamila hat dem Bareos-Team zwei Wochen über die virtuelle Schulter geschaut, im Firmenchat und auf den Mailinglisten mitgelesen, an den täglichen Teamsitzungen per Jitsi teilgenommen und mehr.
Heike: Hallo Djamila, wie bist du eigentlich darauf gekommen, dich bei der Firma Bareos zu bewerben? Hast du vorher schon gecodet oder andere Erfahrungen im IT-Bereich?
Djamila: Ich hatte ab der achten Klasse Informatikunterricht, habe also schon Vorkenntnisse in HTML und CSS, ich kann auch etwas Java. Das hat mir so viel Spaß gemacht, da wollte ich mir ansehen, wie das Leben in der IT-Branche so ist.
Heike: Und dann bist du direkt in ein Open-Source-Projekt reingerutscht. Wusstest du vorher, wie so ein Open-Source-Projekt funktioniert?
Djamila: Nein, das war absolutes Neuland für mich, vor allem das Arbeiten unter Linux.
Heike: Hast du einen eigenen Linux-Rechner aufgesetzt?
Djamila: Ja, ich arbeite jetzt unter Ubuntu in VirtualBox.
Heike: Und wie sah so ein typischer Arbeitstag für dich während des Praktikums aus?
Djamila: Jeden Morgen um 10 Uhr habe ich mit Jörg, meinem Praktikums-Betreuer, den Tag per Videochat besprochen. Um 16:30 Uhr haben wir uns nochmal getroffen und geschaut, was ich geschafft habe. Bei Fragen konnte ich mich jederzeit melden. Wenn der Chat nicht ausgereicht hat, haben wir uns nochmal per Jitsi unterhalten, manchmal auch mit geteiltem Bildschirm zusammen auf etwas geschaut.
Heike: Und wie war der Kontakt zu den anderen im Team?
Djamila: Mit den anderen Bareos-Mitarbeitern war ich ständig über Rocket.Chat verbunden. Jeden Tag um 11 Uhr haben wir uns alle im sogenannten Daily per Videochat getroffen – das hat mir gut gefallen, vor allem die Atmosphäre in den Meetings.
Heike: Du hast mit Git gearbeitet und das Bareos-Repository unter GitHub kennengelernt – das ist nicht leicht, oder? Wie ging es dir damit?
Djamila: Am Anfang war das ganz schön verwirrend, vor allem die Bedienung von git
im Terminal … commit
, push
, diese ganzen Befehle. Aber ich glaube, ich habe mich da ganz gut eingearbeitet und komme inzwischen gut damit zurecht.
Heike: Du hast auch an der Internationalisierung des Bareos WebUI gearbeitet, oder? Du sprichst ganz schön viele Sprachen …
Djamila: Englisch und Russisch spreche ich recht gut, also fließend. Aserbaidschanisch und Türkisch, da verstehe ich alles und kann mündlich kommunizieren. Seit einem halben Jahr habe ich Französisch in der Schule, und Chinesisch lerne ich seit zwei Jahren.
Heike: Als Hobby?
Djamila: Ja.
Heike: Respekt. Und jetzt hast du bei der Internationalisierung des Bareos WebUI mitgeholfen?
Djamila: Ja, also, ich bin damit schon fertig. Ich habe im POEditor gearbeitet, 92 % der chinesischen Übersetzung war abgeschlossen, da habe ich drüber geschaut und dann den Rest vervollständigt.
Heike: Was hast du noch gemacht während des Praktikums?
Djamila: Ich habe mich um eine User-Story gekümmert, das fand ich toll. Es ging darum, dass eine Quelldatei zu Bareos-Plugins im Handbuch ziemlich lang war. Jemand hat sich gewünscht, kleinere Abschnitte zum Editieren zu haben. Das habe ich zuerst lokal auf meinem Ubuntu-Server umgesetzt und dann einen Pull Request auf GitHub erzeugt. Die Änderung ist inzwischen im Main-Branch, ich habe also wirklich etwas zum Bareos-Projekt beigetragen.
Heike: Da hast du dich verewigt, ja. Willst du nach dem Praktikum weiter am Projekt mitarbeiten?
Djamila: Darüber habe ich noch nicht nachgedacht, aber ich könnte mir das schon vorstellen.
Heike: Hast du schon Pläne, was du nach dem Abi machen möchtest?
Djamila: Bis vor Kurzem hatte ich noch keine Vorstellung, aber jetzt bin ich mir schon sicher, dass ich im IT-Bereich tätig sein möchte.
Heike: Keine schlechte Branche, ja! Gibt es zum Schluss noch etwas, was du dem Bareos-Team sagen möchtest?
Djamila: Ich möchte mich gerne bedanken, das Praktikum hat viel Spaß gemacht. Alle waren immer sehr freundlich, ich habe mich echt wohlgefühlt, gar nicht so „neu“.
Heike: Danke für das Gespräch, alles Gute!